Werbung
Japan – in wahrscheinlich keinem anderen Land der Erde stehen Moderne und Tradition so eng beieinander wie dort. Genau das ist es was mich unheimlich an Japan fasziniert. Dazu kommt das Essen, die Ästhetik, die Handwerkskunst und einfach die unendliche Höflichkeit und Freundlichkeit der japanischen Menschen. Seit vielen Jahren schon stand Japan auf meiner Reiseliste an erster Stelle.
Natürlich wollte ich die meisten anderen Menschen nach Tokyo reisen. Die ländliche Seite von Japan hatte ich keineswegs auf dem Schirm.
Ein Glück bekam ich im Dezember letzten Jahres eine einmalige Gelegenheit die wunderschöne Region Hida in Zentraljapan kennenzulernen. Und ich sage euch: da müsst ihr unbedingt hin!
Die Region Hida liegt in der Präfektur Gifu und hat atemberaubende Natur und viele zauberhafte Städtchen mit besonderer Architektur zu bieten. Bekannt ist die Region außerdem für ihre Handwerkskunst. Die Holzmöbel aus Takayama Hida sind weltberühmt.
Die Region Hida ist das perfekte Reiseziel für alle, die sich für besondere Architektur und Handwerkskunst interessieren.
Vier verschiedene Orte in vier Tagen
Vier verschiedene Städte in der Region Hida habe ich innerhalb von vier Tagen besucht. Gero, Hida, Takayama und Shirakawa standen auf meinem Reiseplan. In Tokyo und Nagoya war ich zwar auch, aber die zählen nicht. Dort bin ich nur angekommen bzw. abgeflogen.
In dieser einen knappen Woche habe ich unheimlich viel gesehen und erlebt. All das möchte ich natürlich mit euch teilen. Weil das für einen Artikel hier viel zu viel wäre, werde ich euch meine Highlights Häppchenweise servieren.
5 Gründe für eine Reise in die Region Hida in Japan
Im ersten Teil meines Reiseberichts gebe ich euch einen kleinen Einblick in die Besonderheiten der Region Hida. Warum es sich absolut lohnt dieses Fleckchen Erde zu besuchen. Hier kommen 5 Gründe warum du aufs japanische Land fahren solltest.
Die Landschaft
Die Region Hida liegt inmitten der Japanischen Alpen und hat landschaftlich wirklich einiges zu bieten. Mit mehreren Dreitausendern gehört das Hida-Gebirge zu den höchsten in ganz Japan. Ein Paradies zum Wandern, Mountainbiken, Skifahren oder einfach nur zum Spazieren gehen. Die Natur ist wirklich atemberaubend.
Dichte Wälder, weite Felder, Wiesen und steile Berge soweit das Auge reicht. Mittendrin Unmengen an Reisfeldern und traditionelle Bauernhäuser. Kiefern stehen neben riesigen Bambuspflanzen und dazwischen lauter Kakibäume. Falls ihr also eine Reise nach Japan plant und die Natur genauso liebt wie ich, dann auf nach Hida.
Hier erlebst du das echte Japan
Wer das echte Japan erleben möchte mit all seinen Traditionen und Eigenarten, sollte unbedingt eine Reise in die Region einplanen. Hier geht alles ein bisschen langsamer als in den großen Städten. Alte Traditionen werden bewahrt. Aufgrund der Lage in den hohen Bergen und dem kalten Klima in den Wintermonaten war diese Region sehr lange isoliert. Die Menschen dort haben einen ganz eigenen Lebensstil entwickelt. Für Besucher der Region ist es wie eine Reise zurück in die Vergangenheit.
Was mich am meisten beeindruckt hat auf meiner Reise nach Hida war die Übernachtung in einem Ryokan. Das ist ein traditionelles japanisches Gasthaus. Meine Schuhe musste ich am Eingang stehen lassen. Die Zimmer sind komplett mit Tatami-Matten ausgestattet und man schläft auf einem Futon, also quasi auf dem Boden. Ein Bad auf dem Zimmer gibt es nicht, stattdessen ein Gemeinschaftsbad. Ein sogenanntes Onsen. Für die Benutzung gibt es strenge Regeln.
Das Essen wird in einem speziellen Speiseraum serviert. Dort saß ich ganz allein an einem Tisch in der Mitte. Der stand voll mit verschiedenen Speisen. Vieles davon kannte ich nicht. Bis heute weiß ich nicht was ich da eigentlich gegessen habe. Auf dem Fernseher liefen schrille japanische Gameshows. Die Inhaber des Gasthauses sprachen kein Wort Englisch. Irgendwie hat man sich aber doch verstanden. Das war alles wahnsinnig skurril aber ein ganz wunderbare Erfahrung. Zum Abschluss durfte ich noch einen traditionellen Hochzeitskimono anprobieren.
Die einzigartige Architektur
Auch architektonisch hat die Region Hida sehr viel zu bieten. Die wohl bekanntesten Häuser Japans stehen in dem kleinen historischen Bergdorf Shirakawa-go. Die Häuser haben alle mit Stroh gedeckte Spitzdächer, die an zum Beten gefaltete Hände erinnern sollen.
Das hat einen ganz einfachen Grund. Im Winter liegen hier bis zu vier Meter Schnee und nur diese besondere Architektur der Häuser halten diesen Schneemassen stand. Die Bauweise ist so einzigartig, dass das gesamte Dorf zum Unesco Weltkulturerbe erklärt wurde.
Viele der historischen Häuser sind heute zu Museen umgebaut, aber es gibt auch noch einige die privat bewohnt sind. Ich hatte das Glück, das Dorf komplett eingeschneit zu erleben. Ein wirklich atemberaubender Anblick. Ein bisschen wie in einem Märchenfilm.
Die Städte Takayama und Hida bestechen ebenfalls mit ihrer einzigartigen Architektur. Die alten Holzhäuser mit markanter Bauweise sind so in keiner anderen Stadt zu finden.
Auf die beiden Städte und ihre Besonderheiten gehe ich in einem anderen Artikel noch näher ein.
Das Jahrtausende alte Holzhandwerk
Jeder, der sich für Holzhandwerk und Möbelbau begeistern kann, für den ist ein Besuch der Region Hida ein absolutes Muss. Seit tausenden von Jahren ist die Region für ihre Holzindustrie bekannt. Die berühmtesten Schreiner und Holzhandwerker kommen von dort und wurden in das ganze Land berufen um Tempel und Paläste zu bauen. Das liegt einfach daran, dass hier durch die riesigen Waldflächen so viel Holz vorhanden ist.
Auch heute strotzt die Gegend nur so von Holzhandwerkern.
Von der kleinen Schreinerei über den traditionellen Holzkünstler bis hin zur internationalen Möbelproduktion ist hier alles vorhanden.
Ich hatte die Möglichkeit mir verschiedene Holzbetriebe und ihre Arbeitsweise anzuschauen. Dabei war es ganz egal ob Schreinerei im Familienbetrieb, große Möbelfabrik oder der Hersteller von traditionellen Holzmasken: alle führen ihre Arbeit mit so einer unglaublichen Leidenschaft aus. Das Arbeiten mit Holz liegt den Menschen hier einfach im Blut.
Das japanische Essen
Ok, um japanisches Essen zu genießen muss man nicht unbedingt in die Region Hida reisen. Außerdem kann ich keinerlei Vergleiche zu anderen Regionen in Japan ziehen, aber ich habe verdammt gut gegessen.
Allem voran das weltberühmte Hida-Rind. Noch bekannter ist das Kobe-Rind, aber ich habe mir sagen lassen, das Hida-Rind ist noch ein wenig zarter.
Was ich besonders am Essen mochte: Ein Menü – etwa zum Lunch oder Dinner – besteht aus vielen kleinen Portionen verschiedener Gerichte. Ich liebe diese Art zu essen.
Meine Empfehlung: Unbedingt hausgemachte Soba Nudeln probieren. Das sind Nudeln aus Buchweizen die kalt gegessen werden. Einfach unheimlich köstlich.
Weitere Essenstipps für Takayama und Hida gibts in meinem nächsten Artikel.
1 Comment
Add comment Antworten abbrechen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Ganz toller Bericht, so habe ich Japan noch auf keinen Bildern gesehen, da hast du wirklich eine ganz andere Seite eingefangen. Ich bin gespannt auf die anderen Artikel.
Viele Grüße Kathrin